Amazon sieht sich hinsichtlich Empfehlungsalgorithmen und Anzeigentransparenz einer stärkeren Kontrolle durch die EU ausgesetzt, da die Europäische Kommission die Durchsetzung des Digital Companies Act (DSA) verstärkt.

Vor kurzem Die Kommission hat eine neue Informationsanfrage (RFI) an Amazon, in der detaillierte Erklärungen dazu verlangt werden, wie der E-Commerce-Riese diese Vorschriften einhält. Im Mittelpunkt stehen dabei Amazons Empfehlungssysteme, Maßnahmen zur Anzeigentransparenz und Risikobewertungsprozesse, die ein weiteres Kapitel in der laufenden Regulierungsgeschichte markieren.

Die Überprüfung von Amazon ist kein Einzelfall, sondern Teil einer breiteren Regulierungsinitiative innerhalb der Europäischen Union. Im November letzten Jahres schickte die Kommission ihren ersten RFI an Amazon, der sich auf Risikobewertungen im Zusammenhang mit der Verbreitung illegaler Produkte und dem Schutz der Grundrechte konzentrierte. Im Januar folgte ein zweiter RFI, der sich auf den Datenzugang für Forscher konzentrierte.

Die jüngste Anfrage konzentriert sich auf die Transparenz der Algorithmen und Werbepraktiken von Amazon und betont die Verpflichtung der EU, die Bestimmungen des DSA durchzusetzen. Während Amazon sich durch diese Regulierungslandschaft bewegt, könnten die Ergebnisse bedeutende Präzedenzfälle für andere große Plattformen schaffen.

Amazon DSA-Untersuchung
Diese jüngste Untersuchung ist Teil der umfassenderen Regulierungsinitiative der EU zur Durchsetzung des Digital Companies Act (DSA). (Bildnachweis)

Transparenz ist wichtig

Die algorithmische Transparenz ist zu einem Schwerpunktthema der Europäischen Kommission geworden, insbesondere im Hinblick darauf, wie Plattformen wie Amazon das Benutzererlebnis beeinflussen. Der Digital Companies Act der EU schreibt vor, dass sehr große On-line-Plattformen (VLOPs) wie Amazon für mehr Transparenz bei ihren Empfehlungssystemen sorgen müssen.


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Diese Systeme sind von entscheidender Bedeutung, da sie bestimmen, welche Produkte und Inhalte die Benutzer sehen, und möglicherweise deren On-line-Verhalten und Kaufentscheidungen beeinflussen. Die neueste RFI sucht nach detaillierten Informationen zu den Parametern und Eingabefaktoren, die Amazon in diesen Algorithmen verwendet, sowie nach Optionen für Benutzer, der Profilerstellung zu widersprechen.

Das Verständnis der Feinheiten dieser Algorithmen ist für die EU von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass Plattformen nicht ausschließlich von kommerziellen Interessen getrieben werden. Das Ziel der Kommission ist es, die Nutzer vor potenziellen Schäden zu schützen, beispielsweise davor, zu schädlichen Inhalten oder unsicheren Produkten gedrängt zu werden. Durch die Forderung nach Transparenz will die EU diese Blackbox-Systeme entmystifizieren und Plattformen für ihre algorithmischen Entscheidungen zur Rechenschaft ziehen. Dieser Fokus auf algorithmische Transparenz ist Teil einer umfassenderen Anstrengung, eine sicherere und vertrauenswürdigere digitale Umgebung für alle Nutzer zu schaffen.

Anzeigen unter der Lupe

Das Interesse der Europäischen Kommission an Amazons Werbepraktiken ist ein weiterer kritischer Aspekt der jüngsten RFI. Der DSA verpflichtet Plattformen, ein Anzeigenverzeichnis zu führen, d. h. eine öffentlich zugängliche Datenbank aller auf der Plattform angezeigten Anzeigen. Dieses Verzeichnis soll Transparenz schaffen und eine Überprüfung der Inhalte und Concentrating on-Mechanismen der Anzeigen ermöglichen. Die Einhaltung dieser Anforderung durch Amazon battle ein umstrittenes Thema, das zu rechtlichen Anfechtungen und anschließenden Urteilen führte, die die Haltung der Kommission bestätigten.

Amazon DSA-Untersuchung
Algorithmische Transparenz ist ein Schwerpunkt. Die EU sucht nach Particulars darüber, wie Amazons Empfehlungssysteme das Benutzererlebnis beeinflussen. (Bildnachweis)

In der jüngsten Auskunftsanfrage wird Amazon aufgefordert, Einzelheiten zu Design, Entwicklung, Einsatz und Wartung seiner Anzeigenbibliothek anzugeben. Die Kommission ist insbesondere daran interessiert, wie Amazon sicherstellt, dass das Anzeigenrepository umfassend und zugänglich ist. Durch die Überprüfung der Anzeigenpraktiken von Amazon will die EU irreführende oder schädliche Werbung verhindern und sicherstellen, dass Anzeigen clear und nachvollziehbar sind. Dieser Schritt ist Teil eines umfassenderen Regulierungsrahmens zur Förderung der Transparenz und zum Schutz der Verbraucher auf dem digitalen Markt.

Risikobewertung und Compliance-Maßnahmen

Die Risikobewertung ist ein weiterer wichtiger Bereich, in dem die Europäische Kommission Klarheit von Amazon fordert. Im Rahmen des DSA sind VLOPs verpflichtet, systemische Risiken auf ihren Plattformen proaktiv zu identifizieren und zu mindern. Dazu gehören Risiken im Zusammenhang mit der Verbreitung illegaler Produkte, dem Schutz grundlegender Rechte und potenziellen Schäden, die durch algorithmische Entscheidungsfindung entstehen. In der jüngsten RFI wird Amazon aufgefordert, einen detaillierten Risikobewertungsbericht vorzulegen und die Maßnahmen zu dokumentieren, die es zur Bewältigung dieser Risiken ergriffen hat.


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Der Fokus der Kommission auf die Risikobewertung unterstreicht ihren proaktiven Regulierungsansatz. Anstatt zu warten, bis Probleme auftreten, möchte die EU, dass Plattformen potenzielle Probleme vorhersehen und angehen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, eine sicherere On-line-Umgebung zu schaffen, indem sichergestellt wird, dass Plattformen wachsam sind und auf Risiken reagieren. Amazons Antwort auf diese RFI wird entscheidend dafür sein, ob das Unternehmen seinen Verpflichtungen gemäß dem DSA nachkommt, und könnte erhebliche Auswirkungen auf seine Geschäftstätigkeit auf dem europäischen Markt haben.


Bildnachweis für vorgestelltes Bild: ANILUD/Unsplash

Von admin

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